Zum sechsten Mal wurde am 17. Oktober der Sächsische Bürgerpreis verliehen. Gemeinsam mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank würdigt der Freistaat Vereine, Initiativen, Institutionen oder Einzelpersonen für ihren herausragenden Einsatz für die Gesellschaft, für Toleranz und für Demokratie.
Die enorme Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements zeigte sich erneut in der hohen Anzahl an Nominierungen: 118 Vorschläge aus den Landkreisen und kreisfreien Städten sind in diesem Jahr eingegangen.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich betonte: „Die Vielzahl der Nominierungen zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie viele Menschen sich in Sachsen auf großartige Weise für das Gemeinwohl engagieren. Alle Nominierten stehen für diesen Reichtum.“ Mit Blick auf die Ausgezeichneten, Nominierten und die mehr als eine Million ehrenamtlich Engagierten in ganz Sachsen fügte Tillich hinzu: „Mit ihrem Engagement sorgen sie dafür, dass unsere Zivilgesellschaft abwehrstark ist gegen den Populismus und dessen simple Botschaften. Es bleibt dabei: Eine kleine Minderheit, auch eine laute, bleibt eine kleine Minderheit. Wer Hass predigt, muss Widerspruch ernten.“
Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt erklärte: „Sie sind ein Segen für uns alle: die Menschen und Initiativen, die wir mit dem Sächsischen Bürgerpreis ehren. Sie stehen für die große Zahl jener, die mit Kreativität, Tatkraft und Zugewandtheit das Gebot der Nächstenliebe leben. Großherzig statt kleinmütig, fürsorglich statt selbstbezogen, idealistisch statt realitätsverdrossen setzen sie sich für die Gemeinschaft ein. Dieser Haltung gebührt Dank und Anerkennung gerade an einem Ort, der durch bürgerschaftliches Engagement wieder erstanden ist.“
Unter den Preisträgern war in der Kategorie „Engagement in der Schule für Demokratie und Toleranz“ der Adam-Ries-Bund e.V. aus Annaberg-Buchholz.
Seine Mitglieder organisieren mit dem Adam-Ries-Wettbewerb einen jährlichen mathematischen Wettbewerb für Schüler der Klassenstufe 5 aus Bayern, Sachsen, Thüringen und Tschechien. Der 1991 gegründete Verein verfolgt das Ziel der Bewahrung des kulturellen Erbes, weckt mathematische Interessen, Freude am Rechnen und befasst sich mit dem Werk des Rechenmeisters Adam Ries. Die Organisation des Wettbewerbs und die Betreuung der Schüler erfolgt durch die ehrenamtlichen Mitglieder.
„Ich freue mich über die Auszeichnung und die Anerkennung der Arbeit des Adam-Ries-Bundes. Die Mitglieder organisieren nicht nur jährlich den Adam-Ries-Wettbewerb sondern betreiben unter anderem auch das Adam-Ries-Museum in Annaberg-Buchholz“, so Ronny Wähner, der bereits am 3. August in der Geschäftsstelle des Vereins zu Gast war und sich von der Arbeit überzeugen konnte.
weitere Preisträger:
Die „Betreuungslotsen“ der Jugendgerichtshilfe Dresden; Jörg Dathe der mit 70 Jahren stellvertretender Vorsitzender des Döbelner SV sowie Integrationsbeauftragter im Programm „Integration durch Sport“ ist; eine Gruppe von Jugendlichen, die sich neben ihrem Schulalltag in der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen und der ehrenamtliche Bücherdienst der Städtischen Bibliotheken Dresden.
Die Preise wurden von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt und Petra Ostermann von der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank in der Unterkirche der Frauenkirche überreicht.