Drogen waren Thema in Königswalde

Kürzlich hatte Bürgermeister Ronny Wähner zu einem Vortrag, zum Thema Drogen, in den Amtsgerichtssaal nach Königswalde eingeladen.

Der Raum war gut gefüllt, als Polizeihauptkommissar Dietmar Wandke mit seinen Ausführungen begann. Wandke ist in der Abteilung Prävention bei der Polizeidirektion Chemnitz.

Zunächst stellte er die verschiedenen Arten von Drogen vor. Neben den illegalen Drogen, gibt es auch einen ganze Reihe von legalen Drogen, mit denen sich die Polizei beschäftigt. Bei Alkohol sieht Dietmar Wandke derzeit einen Hauptschwerpunkt. So konnte er aus seiner Praxis berichten, dass bereits bei Präventionsveranstaltungen in Grundschulklassen Schülerinnen und Schüler zugaben, erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht zu haben. „Heute ist Alkohol eine Einstiegsdrogen, früher war es Tabak“, so Wandke. Der Tabakkonsum ist aber erfreulicherweise in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. So ist in Deutschland der Anteil der „Nie-Raucher“ von 40,5, auf 72 Prozent gestiegen.

Schlimmer, als legale Drogen, sind illegale Drogen. Hier bereitet der Polizei vor allem eine Substanz seit Jahren Kopfzerbrechen. Crystal. Die weißen Kristalle werden hauptsächlich in tschechischen Drogenküchen „gekocht“. Die Herstellung ist relativ einfach und vor allem billig, der Drogengrundstoff, Ephedrin, ist beispielsweise in Hustenmitteln enthalten, die in einigen EU-Ländern nicht einmal verschreibungspflichtig, legal in der Apotheke, gekauft werden können.

„Die Droge macht bereits nach dem ersten Konsum abhängig. Am Anfang ist sie leistungssteigernd. Ich hatte tagelang keinen Hunger und keinen Durst, war auch nicht müde“ berichtete Sebastian, Dick. Der junge Erzgebirger war selbst über Jahre abhängig von Drogen, nahm nicht nur Crystal. Seit sechs Jahren ist er aber „clean“, nimmt also keine Drogen mehr. Jetzt möchte er, auf Grund seiner Erfahrungen, vor allem junge Menschen warnen, selbst mit Drogen anzufangen. „Es ist ein Teufelskreis. Man kommt schon nach kurzer Zeit nicht mehr von den Drogen weg, braucht ständig eine höhere Dosis. Alles bleibt auf der Strecke, Schule, Freunde, Familie“, so Sebastian Dick.

Das Sachsen, neben Bayern, ein erhebliches Problem mit Drogen hat, liegt vor allem an der Nähe zu Tschechien. „In der Tschechischen Republik ist Drogenbesitz, bis zu einer bestimmten Menge, noch nicht einmal eine Straftat sondern eine Ordnungswidrigkeit, die fast nicht verfolgt wird. Das Drogengeschäft haben hauptsächlich die Vietnamesen übernommen. Die tschechische Polizei, mit der wir im Übrigen sehr gut zusammenarbeiten, hebt einen Drogenküche aus, am nächsten Tag gibt es zwei neue“, so Dietmar Wandke.

Trotz Razzien in Tschechien und Kontrollen in Deutschland, wird man das Problem wohl so einfach nicht in den Griff bekommen. Aus diesem Grund ist die Prävention so wichtig.

„Ich danke Herrn Wandke und seinem Team für ihre Arbeit. Drogen sind ein Problem, vor allem, je näher man der Grenze kommt. Für mich als Bürgermeister ist es wichtig, dass wir bereits in der Grundschule anfangen, Kinder vor dem Konsum zu warnen. Auch solche öffentlichen Veranstaltungen, tragen dazu bei, das Thema in den Fokus zu rücken. Es nützt nichts, wenn wir das Thema Drogen in der Öffentlichkeit nicht ansprechen oder kleinreden, die Wirklichkeit ist eine andere. Schon aus diesem Grund müssen wir uns offensiv mit der Problematik auseinandersetzen, um unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen“, so Bürgermeister Ronny Wähner.