Großer Bahnhof in Oberwiesenthal. Die Fichtelbergbahn feierte 120. Geburtstag. Unter den Gästen war auch der heimische Wahlkreisabgeordnete des Sächsischen Landtages Ronny Wähner, Erzgebirgslandrat Frank Vogel, der Landrat von Zwickau, Dr. Christoph Scheurer, Oberwiesenthals Bürgermeister Mirko Ernst und RVE Geschäftsführer Roland Richter.
Der 19. Juli 1897 ist für das obere Erzgebirge ein bedeutetes Datum. Erstmals fuhr an diesem Tag die Eisenbahn vom Sehmatal nach Oberwiesenthal. Die Bauzeit: zwölf Monate. Gekostet hat der Bau knapp 2 Millionen Mark, nach heutigen Verhältnissen rund 20 Millionen Euro. Anfang s nutzten um die 50.000 Fahrgäste im Jahr die Bahn, zehn Jahre später waren es etwa 100.000, heute sind es um die 250.000.
Im Gegensatz zu früheren Tagen, ist die Bimmelbahn, wie sie liebevoll genannt wird, heute eher eine Touristenattraktion, obwohl sie fahrplanmäßig im Regelverkehr fährt. Früher brachte sie Arbeiter in Fabriken und transportierte Güter auf der Strecke.
Dass die Bahn ihren 120. Geburtstag feiern konnte, ist nicht zuletzt klugen Entscheidungen Mitter der 90er Jahre des damaligen Landkreises Annaberg zu verdanken, denn die Bahn stand auf der Kippe. Die DB wollte den Betrieb nicht weiter aufrecht erhalten, der damalige Landkreis Annaberg sprang ein. Am 1. Juni 1998 übernahm die damalige BVO den Betrieb auf der Strecke, gründete eigens dafür die BVO Bahn GmbH. Seither ist viel passiert. Ab 1998 wurde die teils marode Eisenbahninfrastruktur erneuert, der Lokschuppen in Oberwiesenthal gebaut und auch das Hüttenbachviadukt saniert. Dass sich all diese Maßnahmen gelohnt haben, zeigt der große Zuspruch von Einheimischen und Touristen, nicht nur zur Jubiläumsveranstaltung sondern das ganze Jahr über.
Übrigens: Näheres zur Geschichte der Bahn zeigt derzeit eine Sonderschau, die noch bis zum 15. Oktober im Oberwiesenthaler K3 zu sehen ist.