Erzgebirgsbahn erhält Anerkennung des Bundespräsidenten

Umweltstaatssekretär Herbert Wolff hat der Deutschen Bahn (DB) zum erfolgreichen Abschneiden im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ gratuliert. Die DB RegioNetz Verkehrs GmbH und ihre Projektpartner, zu denen die TU Chemnitz, die TU Dresden und das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden (IVI) gehören, haben mit dem „EcoTrain“ einen besonders energieeffizienten Hybridantrieb für Schienenfahrzeuge entwickelt. Die DB-Erzgebirgsbahn erhielt für dieses in der Region entwickelte Antriebs- und Energiemanagement und für die gute Vernetzung mit lokalen Partnern aus der sächsischen Wirtschaft und Wissenschaft am 2. November 2016 in Annaberg-Buchholz die von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde.

Unter den Gästen der Veranstaltung war auch der heimische Wahlkreisabgeordnete des Sächsischen Landtages Ronny Wähner (CDU).

„Ich bin begeistert von der Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Das Projekt ‚EcoTrain‘ ist ein Novum für die Region,. hier im Erzgebirge wird Zukunftstechnologie entwickelt. Das wirtschaftliche Potenzial dieses Triebwagens ist ein wichtiger Impuls für das gesamte Erzgebirge“, so Ronny Wähner.

Ronny Wähner hatte bereits am 22. Februar dieses Jahres den Werkstattstandort der Erzgebirgsbahn in Chemnitz besucht. Werkstattleiter Mike Juntke hatte ihm damals das Projekt vorgestellt und einen ersten Einblick in die Umbauarbeiten eines Triebwagens gegeben.

„Es freut mich sehr, dass ein Innovationsprojekt aus Sachsen insbesondere für seine Umweltschutzleistungen bundesweit Anerkennung findet. ‚EcoTrain‘ macht die Zusammenhänge zwischen Klima- und Ressourcenschutz auf der einen sowie technologischen Forschungsleistungen auf der anderen Seite ganz praktisch sichtbar“, so Staatssekretär Herbert Wolff.

Hintergrund:

Der „EcoTrain“ ist ein dieselelektrischer Hybridtriebwagen mit Energiespeicher, der zur Serienreife entwickelt wurde. Die einzigartige modulare Antriebs- und Speichertechnologie, die in dem umgebauten Triebwagen der Baureihe VT642 zum Einsatz kommt, macht es möglich, das Fahrzeug auf unterschiedliche Streckenanforderungen, wie zum Beispiel in Gebirgsregionen, anzupassen.

Durch das intelligente Energiemanagementsystem des „EcoTrain“, das sämtliche Nebenverbraucher mit dem Hybridantrieb verbindet und auf Fahrplanabweichungen sowie Streckentopografie vorausschauend reagiert, wird eine deutliche Effizienzsteigerung und ein emissionsreduzierter Betrieb ermöglicht. Die Energieeffizienz wird zusätzlich durch den Einsatz einer umweltfreundlichen Klimaanlage mit Wärmepumpe verbessert. Diese technischen Errungenschaften reduzieren den CO2-Ausstoß des „EcoTrain“ im Vergleich zum bisher eingesetzten Triebwagen erheblich.

Aufgrund des integrierten Energiespeichers ist ein rein elektrisches Fahren in sensiblen Bereichen möglich. Damit kann die Geräusch- und Schadstoffbelastung beispielsweise in bewohnten Gebieten erheblich reduziert werden. Haltepunkte an Bahnhöfen können ebenfalls rein elektrisch befahren werden, so dass dort die Geräusch- und Abgasbelastung sinkt. In einem weiteren Projektschritt wird der „EcoTrain“ mit einem Stromabnehmer ausgerüstet, um auch vorhandene Oberleitungsinfrastruktur nutzen und damit noch umweltfreundlicher fahren zu können.

Im kommenden Jahr wird die Zulassung für den „EcoTrain“ beantragt, sodass ab dem Jahr 2018 eine erste Kleinserie von weiteren zwölf Fahrzeugen bei der DB Erzgebirgsbahn umgerüstet wird.