Staatsminister Schmidt besuchte LEADER-Gebiete „Annaberger Land“

Staatsminister Thomas Schmidt besuchte am 25. Juli das LEADER-Gebiet „Annaberger Land“. In Cranzahl informierte er sich über die Umsetzung des LEADER-Programms sowie über konkrete Projekte, die mithilfe der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) unterstützt werden. Begleitet wurde er bei diesem Termin von heimischen Wahlkreisabgeordneten des Sächsischen Landtages, Ronny Wähner.

„Ich freue mich über das hohe Maß an Kreativität, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein, das bei den Beteiligten in den LEADER-Gebieten zu spüren ist. Wir haben den Gebieten große Freiheiten eingeräumt, über ihre Ziele und die daraus resultierenden Projekte selbst zu bestimmen. Diese Freiheiten haben sie hervorragend genutzt“, so Thomas Schmidt

Mit rund 60 000 Einwohnern ist das „Annaberger Land“ eines der kleineren sächsischen LEADER-Gebiete. Ihre Entwicklungsstrategie hat das Gebiet unter das Leitbild „Annaberger Land ist ‚Echt Erzgebirge‘: Familienfreundlich – Weltoffen – Stark durch gemeinsames Handeln“ gestellt. Bis zum Jahr 2020 hat das Gebiet ein Budget von rund zwölf Millionen Euro, mit dem es über die Förderung von Vorhaben entscheiden kann.

Der Minister übergab gemeinsam mit Vertretern des Landratsamtes der Gemeinde Crottendorf einen Förderbescheid über rund 44.000 Euro für eine moderne LED-Straßenbeleuchtung. Danach besichtigte er die Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Säge- und Hobelwerkes Cranzahl zu einer Tages- und Kurzzeitpflege für die Häusliche Krankenpflege. Zweites Ziel in der Region war Familie Berger im Ortsteil Sehma, die dort eine bisherige Scheune zu Wohnzwecken umbauen wird. Die Scheune wurde um das Jahr 1900 erbaut und ist als besonders erhaltenswerte Bausubstanz eingestuft.

Hintergrund:

Nach den guten Erfahrungen mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der vergangenen Förderperiode (2007 bis 2013) hatte der Freistaat Sachsen den Regionen für 2014 bis 2020 noch größere Gestaltungsmöglichkeiten in der regionalen Entwicklung eröffnet und mehr Verantwortung bei der Verwendung der Fördermittel übertragen. Bei der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes setzt Sachsen wie kein anderes Bundesland auf das LEADER-Prinzip: Die Akteure im ländlichen Raum können nahezu flächendeckend die Vorteile eigenständiger Strategien einschließlich der Verantwortung für ihr Budget nutzen. Die Regionen erhalten dafür mit 427 Millionen Euro 40 Prozent der Mittel des sächsischen Entwicklungsprogramms für den Ländlichen Raum (EPLR). Mit diesem hohen Anteil steht Sachsen europaweit an der Spitze.

Nach einem Aufruf des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) haben sich 30 sächsische Regionen gebildet und sich mit ihren Entwicklungsstrategien um die Anerkennung als LEADER-Gebiet beworben. Das SMUL hat alle Strategien im April 2015 genehmigt. Die LEADER-Gebiete bestimmen nun in einem transparenten Verfahren selbst, welche Projekte in welcher Höhe gefördert werden. Die Strategien sind die Basis für thematische Aufrufe, nach denen sich Bürger, Unternehmen, Vereine und Gemeinden um eine Förderung bewerben können. Ein Entscheidungsgremium wählt nach den regionalen Prioritäten die Vorhaben aus. Die Bewilligung der Förderung erfolgt dann durch die jeweiligen Landratsämter.

LEADER (französisch: „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Die finanzielle Unterstützung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER erfolgt aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus sächsischen Landesmitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.